Strahlung im Elektroauto

Grosse Unterschiede bei Magnetfeldern in Fahrzeugen

Viele elektronische Geräte

In modernen Autos sind wir von einer Vielzahl von elektronischen Geräten umgeben, die Strahlung und elektromagnetische Felder erzeugen können. Diese Art von Strahlung wird als Elektrosmog bezeichnet. Er entsteht auch durch die Nutzung von Kommunikationssystemen im Fahrzeug, wie z.B. Mobiltelefone, Bluetooth-Geräte etc.

Elektrosmog im Auto: Wie stark strahlt Ihr Fahrzeug?

Strahlung in E-Fahrzeugen

Elektroautos nutzen Hochspannungsbatterien und Elektronik, was zu elektromagnetischer Strahlung führt. Messungen zeigen, dass Elektroautos während des Ladens und Fahrens niederfrequente elektromagnetische Felder erzeugen. Die Strahlung in Autos ist deutlich stärker als an einem Büroarbeitsplatz.

Elektrosmog-Strahlung im Auto

Vellgepackt mit Elektronik

Immer mehr Fahrzeuge sind vollgepackt mit Elektronik, vor allem auch die boomenden Elektroautos. Weil immer weniger Metall diese Felder schirmt, ist die Strahlung im Fahrzeug oft massiv erhöht.

Autos können ein Magnetfeld haben, das so stark ist wie das einer Kochplatte in der Küche: Dies fand die Konsumenten-Zeitschrift K-Tipp bei einer Stichprobe heraus. In Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor können die Elektrosmog-Werte sogar höher sein als im Elektroauto. Bei Tesla fand der K-Tipp sogar auffallend niedrige Werte.

Elektrosmog-Messung im Auto

Das Niederfrequenz-Messgerät zeigte in Nanotesla (nT) magnetische Felder im Bereich von 50 Herz bis 100 Kilohertz an. Gemessene Elektroautos: Seat Mii Electric, Renault Zoe, Hyundai Kona Elektro, Fiat 500e und Tesla Model S. Mit dabei waren auch Renault Megane Kombi und Renault Clio mit Verbrenner-Motor.

Die Verbrenner-Werte betragen um 90 nT, jene der Elektroautos um 70 nT. Akkus und Stromkabel verursachen im Fussbereich erhöhte Elektrosmog-Werte: Dort strahlten Elektroautos mit durchschnittlich 434 nT, die Benziner mit 384 nT allerdings fast gleich stark.

Persönliche Erfahrung eines IBES-Kunden

Monatelang plagte Daniel Steiner ein dumpfer Schmerz im Bein – immer dann, wenn er sich hinters Steuer seines Autos geklemmt hatte. Dass seine Beschwerden mit dem Elektrosmog in seinem neuen Audi Q4 e-tron zu tun haben könnten, darauf kam Steiner jedoch nicht. Gegenüber IBES erklärte er, dass ein Kribbeln im Gesäss und einschlafende Gliedmassen dazukamen.

So vermass er das Auto mit einem Messgerät von IBES.
Er erzählt: “Das Magnetfeld im Fahrzeug war so stark, dass das Gerät gar nicht mehr messen konnte.”

Steiner verkaufte das Auto und stieg wieder auf einen Benziner um. „Ich finde es richtig, dass sich die Autohersteller um die Abschirmung von Batterien besser kümmern“, sagt er. Auch darf kein Strom auf Bauteile kommen. „Ein Kollege stellte durch Messungen fest, dass das Steuerrad des E-Autos leicht unter Strom stand.“ Die Lenkrad-Heizung war nicht korrekt verkabelt und geerdet.

Elektromagnetische Strahlung in Fahrzeugen

Elektrofahrzeuge können elektromagnetische Spannungen aufweisen.

Im Auto selbst Esmog messen

Sie können in Ihrem Fahrzeug selbst die Belastung durch elektromagnetische Strahlung messen. IBES empfiehlt ein hochempfindliches Elektrosmog-Messgerät, mit dem Sie auch als Laie selbst exakt messen können.

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Menschen reagieren unterschiedlich stark

1. Biologische Unterschiede

Genetische Variationen: Manche Gene beeinflussen, wie Zellen oxidativen Stress oder DNA-Reparaturprozesse bewältigen.
Immunsystem: Ein geschwächtes oder überempfindliches Immunsystem kann Reize schneller als „Stress“ interpretieren.
Hormonlage: Stresshormone, Schilddrüsenfunktion oder Melatoninproduktion können die Reaktion auf EMF beeinflussen.

2. Umwelt- und Lebensstilfaktoren

Kombinierte Belastungen: EMF wirkt nie isoliert – Luftqualität, Lärm, Ernährung und Schlafmangel können Empfindlichkeit verstärken.
Art der Exposition: Frequenz, Pulsung, Intensität, Dauer und Nähe zur Quelle können individuell unterschiedlich wirken.
Erholungskapazität: Schlechte Schlafqualität oder wenig Regeneration kann die Widerstandsfähigkeit gegenüber allen Umweltreizen verringern.

3. Mögliche Hypersensitivität (EHS)

Manche Menschen berichten von Elektrosensibilität mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Herzklopfen.
Wissenschaftlich ist EHS nicht eindeutig auf EMF zurückzuführen – Symptome sind real, aber die Ursache oft multifaktoriell.

Strahlung im E-Auto: Das können Sie tun

Achten Sie auf Symptome: Die EMF-Belastung variiert im Fahrzeug, z. B. sind Beine/Fussraum tendenziell stärker belastet als Kopf- oder Oberkörperbereiche.
Schränken Sie eine sportliche Fahrweise ein (Beschleunigen, Bremsen). Diese verursacht oft kurzzeitig Strahlungs-Spitzenwerte. Aber auch Verbrennerfahrzeuge zeigen solche Spitzen.
Kleinere Hybride oder Fahrzeuge mit batterielogisch geschickter Architektur könnten in Einzelfällen leicht bessere Messwerte aufweisen – Daten sind aber lückenhaft. Laut EMF-Portal (Aggregatdaten) liegen mittlere Werte bei 0,6–3,5 µT, mit einem Durchschnitt von 0,095 µT über viele Messpunkte hinweg.
Lassen Sie geerdete Sitzüberzüge anbringen. Schalten Sie Geräte bei Nichtgebraucht aus, welche sich in Körpernähe befinden.
Lassen Sie vom Fachmann Leitungen für Sitzverstellung und Sitzheizung mit einem Relais trennen. Schliessen Sie die getrennten Drähte am Fahrzeugkörper an.

Elektrosmog-Messung

Weniger Elektronik in älteren Autos?

Hat das Ergebnis damit zu tun, dass in älteren Autos weniger Elektronik steckt? BMW-Sprecher Philipp Odermatt widerspricht: “Beim neuen Modell wurde die Elektronik optimiert.”

BMW platziere Teile mit grossen Strömen möglichst weit weg von der Fahrgastzelle. So befinde sich das Steuerungsgerät in einer abgeschirmten Box im Motorenraum.

Den besten Wert aber erzielte Bühlmanns heutiger Citroen Diesel: 248 Nanotesla entsprechen in etwa dem Feld eines strahlungsarmen Computers mit Gütesiegel der schwedischen Gewerkschaft TCO.

Die Grenze liegt bei 200 Nanotesla und hat sich auf dem Computer-Markt etabliert. Für Autos aber fehlt eine solche Norm, ebenso gesetzliche Grenzwerte.

Studien zur Strahlung in Elektroautos

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat 2025 diverse E-Autos unter realen Bedingungen und Prüfständen gemessen. Ergebnis: Alle untersuchten E-Fahrzeuge lagen deutlich unter den offiziellen Grenzwerten, welche die Behörden als „gesundheitlich relevant“ erachten . EMF-Belastungen waren teils niedriger als bei Verbrennern, wenn auch gelegentliche Kurzzeit-Spitzen vorkamen. Insgesamt bestehe kein gesundheitliches Risiko für Passagiere, schreiben die Autoren der Studie.

Eine ältere Studie (2016) meldet durchschnittliche Magnetfeld-Stärken zwischen 0,6–3,5 µT bei Elektro-/Hybridfahrzeugen (Verbrenner: ca. 0,4–0,6 µT) – alles weit unter den ICNIRP-Grenzwerten.

Das heisst aber nicht, dass elektrosensible Personen oder Vielfahrer – etwa Angestellte im Aussendienst – durch gesundheitliche Beschwerden betroffen sein können.

Elektronik erhöht Komfort – aber auch die Strahlung

Diesel weniger belastet

Bei Fachleuten gelten Diesel tatsächlich als weniger belastet, da sie ohne Zündanlage auskommen. Doch ausgerechnet ein moderner Diesel hat in der Stichprobe das stärkste Magnetfeld. Das überrascht Karl Meier nicht. “Der Trend läuft auch bei Diesel zu mehr Elektronik”, sagt der Dozent an der Hochschule für Technik in Biel.

Mehr Elektronik

Erstens soll der Abgaswert verbessert, zweitens der Energieverbrauch gedrosselt werden. Drittens wolle der Fahrer möglichst viel Komfort. “Das kann man nur mit mehr Elektronik erreichen.” Und je mehr Elektronik die Hersteller in ein Auto packen, desto mehr Felder treten auf.

Elektronik abschirmen

Diese können Lenker und Beifahrer belasten, weil der Fussbereich in den Motorenraum hineinreicht. Deshalb müssten Autobauer die Elektronik abschirmen und möglichst weit weg vom Fahrer platzieren. “Mir bleibt als nicht anderes übrig, als beim nächsten Autokauf wieder mein Gerät zu zücken und auf verständnisvolle Verkäufer zu hoffen”, sagt Astrid Bühlmann.

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